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JAKA mit 150 Mio.-Finanzierung

Der 2014 gegründete chinesische Cobot-Hersteller JAKA hat jüngst seine D-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Damit ist es das Cobot-Startup mit den meisten Finanzierungsrunden. Nun fließen 1 Mrd. CYN, umgerechnet etwa 150 Mio. US-$. In Summe hat JAKA damit 175 Mio. US-$ eingeworben.


Namhafte Investoren

An der jüngsten Finanzierungsrunde beteiligt sind Temasek, True Light, SoftBank Vision Fund 2 und Prosperity7 Ventures. Der Softbank Vision Fund 2 hält bereits Anteile an Agile Robots und ist mit der United Robotics Group “verbandelt”. Unabhängig von Agile Robots hatte der Fonds zuletzt hohe Abschreibungen als Folge der rückläufigen Bewertung von Tech-Aktien vornehmen müssen. Insofern ist das erneute Investment in dieser doch fragilen Zeit ein klares Statement Richtigung Robotik. (China leidet zwar nicht unter einer Energiekrise, dafür unter Corona und schlechten Wirtschaftsdaten.)

JAKA dürfte kein USP haben

Wenn ich es richtig sehe, hat JAKA zwar eine große Produktpalette, aber technologisch kein USP. Das Vorbild scheint ganz klar Universal Robots zu sein. Optional kann eine Kamera erworben werden, so dass auch ein Vergleich mit den bisherigen Techman-Modellen möglich ist. Ein Interesse an Haushalts- oder Pflegeroboter konnte bislang nicht erkannt werden. Hier sehen gerade deutsche Roboter-Hersteller wie Neura Robotics, die United Robotics Group, aber auch Franka Emika großes Potential.

JAKA-Sicht ist anders

Gegensätzlich zu meinen USP-Ausführungen korrekterweise ein Auszug aus der offiziellen Pressemitteilung: As a leader in the new generation of cobots, JAKA Robotics has formed 9 core technologies and 6 core algorithms, creating highly flexible intelligent solutions for industrial manufacturing that can be used in a wide range of scenarios,” said Mr. Li Mingyang, CEO of JAKA Robotics. “Our cobots have extensive communication interfaces and are equipped with vision systems, force sensors and other external devices. The perception equipment and robot design can be deeply integrated. It enables robots to independently carry out task planning in a complicated, unstructured environment, realizing the progress from human-machine cooperation to human-machine integration, covering more production areas.”

Große Erwartung der Investoren

Sofern JAKA die Investoren nicht mit einer Innovation oder für JAKA neuen Märkten gewonnen hat, müssen diese fast zwangsläufig auf einen Boom der Cobots setzen. JAKA-Cobots kosten bei Schweiger zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Selbst wenn je verkauften Cobot ein Gewinn von 5.000 Euro anfallen sollte (solch eine prozentuale Marge hat gerade mal Porsche) und aktuell JAKA mit 1 Mrd. bewertet würde, müßte das Unternehmen binnen weniger Jahre 200.000 Cobots verkaufen um diesen hohen Wert zu rechtfertigen. In China sollen 2021 rund 15.000 Cobots aller Hersteller verkauft worden sein (+ 47%). Eine Marktdominanz von JAKA dort ist aber nicht feststellbar. JAKA selber hat bislang weltweit 10.000 Cobot verkauft, so das Unternehmen.

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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät bei fast allen Fragen rund um Robotik incl Finanzierung/ Förderungen, aber nicht vertiefend in die Technik gehend. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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