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Lackier-Cobot vom Farb-Hersteller Adler Lacke

Der Deutsche Robotik Verband (DRV) hat eine Initiative gestartet den Fachkräftemangel mittels 1.000.000 Roboter bis 2030 zu reduzieren. Eingesetzt werden sollen Roboter unterschiedlichster Kategorien in allen Sektoren. Von der Industrie über das Handwerk, die Gastronomie bis zur Pflege und der Medizin. Das Problem, so der DRV: Kaum ein Handwerker hat die Bereitschaft, Kompetenz oder Ressourcen selber Lösungen zu entwickeln. Das Domän-Wissen liegt aber in der Branche. Applikationsspezifische Lösungen auf Basis bestehender Hardware muß daher vorrangig die relevante Industrie entwickeln, so die These. Also die industriellen Zulieferer des Handwerks. Denn ohne Fliesen verlegende Handwerker kann ein Unternehmen der Fliesenindustrie nichts mehr verkaufen.


Ein großer Farbhersteller zeigt wie es geht

Die Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG wurde bereits 1934 gegründet und zählt heute über 600 Mitarbeiter. Das in Schwaz/ Tirol ansässige Unternehmen erlöst rund 150 MioEuro. Bei solch einer Größe kann das “Wagnis” einer applikationsspezifischen Cobot-Entwicklung durchaus eingangen werden. Gelingt sie, kann sie dank des eigenen Marktzutritts samt Vertrauen, das man genießt, gut verkauft werden. So oder ähnlich dürften die Adler-Verantwortlichen gedacht haben. Sie hatten vermutlich Recht. Heraus kam eine Lösung, die gerade Fenster- und Türenbauern helfen wird.

Große strategische Vorteile

Als Außenstehender sehe ich gleich mehrere Vorteile dieser Applikation:

  • Zusatzerlöse sowie Positionierung als innovativ.
  • Kundenbindung.
  • Stützung der kleineren Betriebe, die weniger Einkaufsmacht als die großen Industriefensterbauer haben.
  • Sicherung des Lackumsatzes an sich. Denn wenn es immer weniger Fensterbauer (Schreineren etc.) gibt, wird auch weniger lackiert.

Eingesetzt wird ein Universal Robots. Die Pressemitteilung findet sich hier: Link. In dieser kommt Matthias Stötzel, Leiter der Anwendungstechnik für Fenster und Holzbau bei ADLER, zu Wort. Ohne Innovationstreiber wie er es wohl ist, wäre das Projekt vermutlich nicht möglich gewesen.

„Für einen normalen Lackierroboter werden spezielle Schutzeinreichungen bzw. eine eigene Lackierkabine benötigt. Der Cobot kann dagegen in jeder beliebigen Umgebung eingesetzt werden, Mensch und Maschine arbeiten quasi Schulter an Schulter zusammen“, erklärt Stötzel. Für den Feldversuch in der ADLER-Anwendungstechnik wurde ein Cobot mit einer Airmix-Pistole ausgerüstet und auf einen transportablen Aufsatz montiert. Über mehrere Monate wurde der Prototyp für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche getestet – und hat mit Bravour bestanden: „Die Frage, ob sich Cobots für den Einsatz in der Oberflächenbeschichtung eignen, können wir mit einem klaren Ja beantworten“, so Stötzel. Damit hat das ADLER-Team wertvolle Erfahrung im Bereich der Lackier-Technologie gewonnen: „Mit Cobots bietet sich auch für kleinere Hersteller eine spannende Alternative, um Automatisierung mit geringem Aufwand und hoher Flexibilität umzusetzen. Ich freue mich, dass wir unsere Kunden nun auch auf diesem Gebiet mit unserem Praxis-Knowhow unterstützen können.“

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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät rund um Robotik. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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