Quarterly figures: The crisis is getting closer

Die ersten Zahlen für das 3. Quartal 2022 liegen vor. Sie dürften diesmal mit besonderer Spannung erwartet worden sein. Denn im Berichtszeitraum hatten sich die Rahmenbedingungen gerade in Europa massiv verschlechtert. Zugleich sind die Bestellungen, die man noch vor dem Krieg erhielt, zunehmend fakturiert. D.h. was jetzt ausgeliefert wird, wurde häufig nach Kriegsbeginn bestellt. Neben dem Krieg ist zu berücksichtigen, dass die Ausgangsbasis grundsätzlich bereits hoch war. Allein das Halten des Vorjahresumsatzes wäre bei vielen Hersteller sehr positiv. Allerdings befindet sich die Robotik in einem Wachstumsrausch. Da darf es schon deutlich mehr sein als zuvor. Ansonsten sind all die sehr optimistischen Marktprognosen von Dritten nicht realisierbar.

Universal Robots und Mobile Industrial Robots entwickeln sich konträr

Der Marktführer bei den Cobots, Universal Robots, konnte im 3. Quartal 2021 seinen Erlös gegenüber dem des Jahres 2020 und auch den Jahren zuvor um über 40% steigern. Nun sanken die Umsätze weltweit um 5% im Zeitraum Juli bis September. In Europa dürfte der Rückgang höher gewesen sein. In Europa hatte man ein Jahr zuvor aber auch um unglaubliche 56% zulegen können. Der Anstieg resultierte nicht nur durch dem Entfall der “Corona-Lähmung” in 2020. Deutlich übertroffen wurden in 2021 auch die Jahre zuvor. Die Nachfrage war einfach hervorragend. Detailierte Zahlen nach Kontinenten liegen noch nicht vor.

Im vierten Quartal könnte es nochmals zu einem Umsatzrückgang kommen da der neue UR20e noch nicht ausgeliefert wird. Seine Auslieferungen dürften zu einem Push führen.

Mobile Industrial Robots entwickelte sich zuletzt schwächer als der große Bruder Universal Robots. Dies (Q 3 21 zu Q 3 20 “nur” +27%) sowie die stärkere Präsenz in den USA dürften dazu beigetragen haben, dass man nun um 17% wuchs.

Die Muttergesellschaft Teradyne geht davon aus, dass beide Firmen im Gesamtjahr um 14% zulegen sollten.

Kuka boomt

Kuka profitiert im Gegensatz zu Universal Robots von der strategischen Neuausrichtung von großen Industriekunden. In die Elektromobilität wird unabhängig vom Krieg, Inflation oder aktueller Auslastung investiert. Das Foto oben zeigt die Batteriefertigung mittels des anspruchsvollen Rührreibschweißen bei einem neuen Kunden in Portugal (Foto: Kuka AG).

Die Sparte Robotics hatte eine Zunahme der Auftragseingänge von fast 33%. Die Umsätze stiegen um 18%. Im abgelaufenen Quartal erlöste Kuka fast soviel wie Universal Robots im Gesamtjahr. Da Kuka zwar ein großer, aber nicht der größte Industrieroboter-Hersteller ist, zeigt dies, dass Cobots unverändert deutlich weniger bedeutsam sind. Aber: Aufträge sind nicht alles. Zitat: “Die Book-to-Bill-Ratio erhöhte sich auf 1,16 (Q3 /21: 1,02). Doch aufgrund der weltweiten Lieferengpässe und der Preissteigerungen reduzierte sich das EBIT auf 16,5 Mio. € (Q3 /21: 20,4 Mio. €).”

Da die Konjunktur abkühlt, ist es gut möglich, dass der aktuelle Auftragsbestand mit günstigeren Materialien abgearbeitet werden kann.

ABB

Der Umsatz der Sparte “Robotics and Discrete Automation” stieg im 3. Quartal um 2% zum Vergleichsquartal des Vorjahres. Allerdings hatte ABB auch sehr hohe Lieferzeiten. D.h. zur Auslieferung kam primär das, was längere Zeit zuvor akquiriert wurde. Interessanter sind daher vielleicht die mit -4% (trotz Preiserhöhungen!) leicht gesunkenen Bestellungen. Diese werden zweifach begründet: Einerseits ist den Kunden bewußt, dass sie nicht mehr so extrem lange wie zuvor werden warten müssen. Und andererseits spürt man eine gewisse Unsicherheit. Erfreulich für die Aktionäre: Die EBITDA-Marge erreichte den höchsten Wert sei langem.

Omron

Die die Robotik einschließende Sparte Industrial Automation lag in den ersten sechs Monaten des Omron-Geschäftsjahres beim Umsatz um 11,4% über dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr ist man weiter optimistisch. Omron ist stark in neuen Anwendungsfeldern wie Elektromobilität.

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The author of this blog is significantly involved in the AI/robotics project Opdra. He advises SMEs around robotics - up to 50% funding for consulting is possible. Permanently looking for interesting solutions, he has seen hundreds of applications. For this reason, his customers also include large companies that have know-how but do not know the entire market. You can find more about him here.