Fanuc zeigt innovative Lösungen auf der Automatica
So zunehmend laufen sich die großen und kleineren Aussteller für die vom 27. bis 30. Juni in München stattfindene automatica-Messe warm. Die ganz großen Anbieter „ziehen“ sowieso ihre Kunden an. Weltmarktführer ist bekanntlich FANUC. Vom japanischen Konzern sind einige interessante Neuigkeiten zu erwarten, wie die Pressemitteilung zeigt. Die im Vorjahr vorgestellte CRX-Cobot-Reihe hat sich längst durchgesetzt. FANUC will mit ihr – zumindest in Europa – Marktführer werden (Link). Die Cobots haben zugleich den Fokus von großen Firmen hin bis zum Handwerk vergrößert.
Roboter unterstützen zahlreiche Branchen und Anwendungen – von Automobil über Food bis Handwerk
FANUC präsentiert auf der Automatica 2023 (27.-30. Juni) in München in Halle B6, Stand 231 eine Vielzahl an innovativen Lösungen, technischen Meilensteinen und Praxisbeispielen. Dabei richtet sich der größte Roboterhersteller der Welt an hochautomatisierte Branchen ebenso wie an neue Kundengruppen. Dem Facharbeitermangel will das Unternehmen unter anderem durch einfache und intuitive Programmierlösungen begegnen.
Sowohl Anfänger als auch erfahrene Programmierer können jetzt entweder mit dem traditionellen iPendant oder per Tablet alle FANUC-Robotermodelle optimal nutzen. Ralf Völlinger, General Manager Robot Business Division bei FANUC Europe: „Wir geben den Bedienern die Möglichkeit, sich intuitiv in der Roboterumgebung zu bewegen – ohne den Programmierern Grenzen zu setzen.“
Flexibilität steht auch im Bereich der kollaborativen Robotik im Fokus: Auf der Automatica stellt das Unternehmen Zusatzfunktionen vor, die mehr Traglast ermöglichen. Der CRX-25iA kann damit 30 kg statt bisher 25 kg handhaben, der CR-35iB bewegt damit 50 kg statt 35 kg, ohne Einschränkungen der Ausrichtung des Handgelenks.
Mehr Einsatzmöglichkeiten bietet auch der M-710iD als Nachfolger des M-710iC, der in einer Logistik-Anwendung zu sehen ist. Zusätzlich zu einer höheren Traglast und Geschwindigkeit sowie größeren erlaubten Momenten am Handgelenk ist der Arm des Roboters jetzt gebogen. So kann er auch in engeren Räumen eingesetzt werden, etwa zur Entnahme von Teilen aus einem Behälter.
Eine weitere wichtige Messe-Neuheit ist der optionale industrielle PC, iPC, der eine hohe Rechenleistung für die Verarbeitung datenintensiver, zykluszeitkritischer Prozesse bietet, passend zu FANUCs Künstliche Intelligenz (KI) Applikationssoftware wie etwa Bin Picking, automatische Pfadgenerierung und andere.
Künstliche Intelligenz in Aktion
Die Systemintegratoren und Partner auf dem FANUC-Stand zeigen innovative Applikationen außerhalb des traditionellen Industriesektors, bei denen KI eine wichtige Rolle spielt. So backt das gemeinsam mit Backofenhersteller Wiesheu und dem Retail-Spezialisten Wanzl entwickelte Robotersystem „Bakisto“ für die Besucher frische Croissants. Das System sorgt für eine präzisere, datenbasierte Berechnung der benötigten Backwaren und Mengen und soll künftig Mitarbeiter von Supermärkten und Discountern entlasten.
Bereits in großen Wäschereien im Einsatz ist „Velum“, ein System, das in Zusammenarbeit mit dem Start-up-Unternehmen Sewts entwickelt wurde. Ausgestattet mit FANUC Robotern, einer 3D-Kamera und intelligenter Software analysiert Velum die Bewegungen verformbarer Materialien und führt Textilien effizient in Faltmaschinen ein.
FANUC sieht die Zusammenarbeit mit Start-ups als Chance, neue Märkte und Ideen zu erkunden. Der 675 m² große Automatica-Stand des Unternehmens ist so konzipiert, dass er offen für neue Themen ist und gleichzeitig technische Tiefe bietet. In einem separaten Bereich können sich Interessenten über Karrieremöglichkeiten bei FANUC informieren.
FANUC macht mobil
Roboter auf mobilen Plattformen sind ein einfacher Weg, um die Produktion flexibler zu gestalten. FANUC hat gemeinsam mit dem österreichischen Partner Ger4Tech eine mobile Handhabungseinheit entwickelt. Die mobile Plattform „G4T4“ wird durch den CRX komplettiert und löst mit dem iRVision-Kamerasystem eine Bin Picking-Aufgabe. Weniger mobil, dafür geeignet auch für unverpackte Lebensmittel ist der Delta-Roboter DR-3iB/6 stainless in Edelstahlausführung. In Kombination mit dem Scara-Roboter SR-12iA arbeitet er auf der Automatica in einer Käseverpackungslinie. Der SR-12iA ist für die Handhabung verpackter Lebensmittel mit Optionen wie Lebensmittelfett ausgelegt.
Für den Einsatz beim Batteriehandling zeigt FANUC eine Demozelle mit einem Roboter M-1000iA auf einer Güdel-Verfahrachse seine Stärke auf diesem Gebiet. Der Roboter, der 1000 kg bewegen kann, hat einen besonders großen Bewegungsspielraum. Eine Anwendung mit dem Scara-Roboter SR-3iA/U, bei der Teile einer Batterie montiert werden, zielt ebenfalls auf dieses wachsende Marktsegment. Vielfältige Lösungen gibt es auch für das Themenfeld „Schweißen“. FANUCs Partner Lewa Attendorn zeigt eine flexible sowie perfekte Antwort auf komplexe Fertigungsherausforderungen innerhalb einer Baugruppe, während die Schweißzelle von Partner Demmeler einen intuitiv programmierbaren CRX-Roboter für automatisiertes Schweißen bietet. Weitere Partner wie Wandelbots und voraus robotik demonstrieren Themen wie „no code“-Programmierung und das Future Human Robot Interface. Die Firma INperfektion zeigt eine Zwei-Komponenten-Klebeapplikation zusammen mit einem FANUC CRX-20iA/L und 3D-Vision System.
Fotos: FANUC AG.
Vernetzen wir uns? LinkedIn
-> Zur Cobot-Gruppe auf LinkedIn (Link). Der Verfasser ist auch beratend tätig (Robotik, Tech & Finanzierung). Kaum jemand dürfte über eine vergleichbare Markt- und Lösungsübersicht verfügen. Dank staatlicher Förderung besteht für KMU die Möglichkeit einer Betriebsbesichtigung mit konkreten Empfehlungen etc. zum Pauschalpreis von 1.750 € („Sondergebiete“ 800 €) incl. Anreise.