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Google Intrinsic: Regiert nun Regus Patoff?

Nachtrag (15.03.23): Robert Weber vom Ki-Podcast hat bei Intrinsic nachgefragt: Die nun zum Verkauf stehenden Roboter (s.u.) stammen aus Übernahmen. Verkauft wird also nicht das eigentliche Inventar, so der Tenor.


Vor kurzem erschien bei Amazon Prime die Eigenproduktion “The Consultant”. In ihr übernimmt ungefragt ein Berater, gespielt von Christoph Waltz, die Geschicke einer Firma. Er macht sie mit mehr als fragwürdigen Methoden erfolgreich, natürlich auch mit Kosteneinsparungen. Seine Mission endet hierdurch, wie er selber feststellt, und er stellt sich in einer kurzen Sequenz – ebenfalls ungebeten – bei der nächsten Firma vor. Diese entwickelt Roboter und dürfte in einer etwaigen zweiten Staffel näher thematisiert werden.

Bei Instrinsic sind nun Controller – warum erst jetzt?

Google ist bekannt dafür Wetten auf potentiell sehr große Zukunftsmärkte abzuschließen. In Technologien, die die Zukunft stark beeinflussen können und entsprechend nachgefragt werden könnten, wird dann schnell sehr viel Geld investiert. Google hat es auch im Bereich Haushalts- und Service-Robotik getan. Die entsprechende Tochter “Everyday Robots” wurde kürzlich geschlossen. Kritiker merkten an, dass nie erkennbar war, ob man nur forschen oder auch verkaufen will. Für industrielle Lösungen wurde Intrinsic gegründet. Die Firma besteht fort, mußte aber etwa 20% der Mitarbeiter entlassen und wird nun offenbar von Controllern eines Schlages Regus Patoff, also dem Consultant aus der Amazon-Serie, regiert.

Blick in das Verkaufsangebot von Intrinsic

Intrinsic versteigert über 100 KUKA

Die genannten Controller haben beispielsweise veranlaßt, dass zahlreiche Roboter und Maschinen, die Instrinsic gekauft hat, nun versteigert werden. Es stellt sich die Frage, handelt es sich um Tafelsilber oder nur um nicht mehr benötigte Hardware. Das angebotene Material kann hier eingesehen und bei Bedarf kann auch hier mitgeboten werden:
https://svdisposition.com/auction-detail?id=506

https://svdisposition.com/auction-detail?id=507

Liest man, dass allein 104 Kuka KR6-900R-2 / SEL w/ Kuka KR C4 Compact w/ Hand Held Pendants oder 22 Kuka KR16 Robots, teilweise orginal verpackt angeboten werden, fragt man sich, wer hat dies gekauft und warum wurde zuvor nicht auf das Geld geschaut. Es fehlten offenbar zuvor die Controller.

Google gibt auf/ reduziert, Elon Musk ist unveränder bullish

Der Kahlschlag bei Google ist auch insofern erstaunlich, wie die allgemeine Markteinschätzung unverändert positiv ist und Tesla immer konkreter Richtung Robotik geht. Vielleicht sind hier die Google-Verantwortlichen nur gebrannte Kinder: Boston Dynamics hat immer nur Geld gekostet und nicht geliefert und bei Everyday Robots waren auch noch keine marktfähigen Lösungen absehbar. Elon Musk hat hier womöglich bislang weniger Schmerzen erleiden müssen. Hinzu kommt, dass Google vermutlich eher zur Verlustrealisierung bereit ist.

Behavior Finance gibt Aufschluss

In der Finanzwissenschaft gibt es die Theorie der Behavior Finance. Sie erklärt u.a. auch, dass ein beachtlicher Teil der Menschen Angst davor hat Verluste zu realisieren. Ein gutes Beispiel hierfür die Telekom-Aktie. Die Telekom wurde kurz vor der Jahrtausendwende an die Börse gebracht. Plötzlich kauften Personen, die nie zuvor eine Aktie besessen hatten, für bis zu 100 €/ Stück die Telekom-Aktie. Es war schließlich, so die Fernsehwerbung, eine “Volksaktie”. In den 10 Jahren darauf dümelte sie um die 10 Euro, hatte also rund 90% an Wert verloren. Dennoch, kaum ein Käufer der ersten Stunde verkaufte sie. Denn die 90 Euro Verlust standen ja geistig nur auf dem Papier, solange nicht verkauft wurde. (Immerhin gab es eine Dividende – gerechnet auf 10 Euro viel, auf 100 Euro wenig.) Ählich veranlagt dürfte auch Musk sein, wie sein Festhalten am autonomen Fahren allein auf optischer Basis nahelegt. Beim autonomen Fahren kommt Tesla nicht weiter, dennoch wird das teure Lidar unverändert abgelehnt. Der Tesla Bot-Optimismus hat noch nicht enttäuscht, doch dürfte die Mentalität von Musk dem Roboter hier gegebenenfalls helfen. Das Google-Management denkt hingegen eher wie ein Investmentbanker. Notfalls wird der Stecker gezogen. So ist es bei Everyday Robots geschehen. Alternativ probiert man es zuerst Einsparungen, wie bei Intrinsic.

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