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Qualitätssicherung

BEAS Technology löst komplexe Stator-Kontrolle sehr pragmatisch

Beim Robotics Festival in Leipzig hatte das Chemnitzer Unternehmen BEAS Technology GmbH eine Roboterzelle mit gleich zwei verschiedenen, sich aber zuarbeitenden Robotern im Einsatz. BEAS Technology wurde 2015 vom vormaligen Audi-Ingenieur Carsten Fuchs (Foto oben) zusammen mit indischen Partnern gegründet und integriert Roboter verschiedener Hersteller in Branchen wie Automotive oder auch Maschinenbau. Durch den steten Ausbau des Netzwerks – seit kurzem ist das Unternehmen Mitglied im Deutschen Robotik Verband – samt eigenem Personalaufbau ist BEAS zunehmend auch in größerer Entfernung von Chemnitz tätig.

Was den Autor freut: In der hier beschriebenen Zelle kommt die Software Opdra zum Einsatz. Sie empfiehlt sich immer dann, wenn Werte nur am Bildschirm angezeigt, nicht aber mittels Schnittstelle abgegriffen werden können. Dies kommt erstaunlich häufig vor. Bei älteren Maschinen fehlt die technische Voraussetzung, neuere Maschinen mögen zwar Schnittstellen ermöglich, doch kosten diese häufig viel Geld und sind nicht unproblematisch.

Stator ist der Kern des Elektromotors

Gezeigt wurde die Inspektion von Hairpin-Statoren, wie sie von den großen Autoherstellern zunehmend in großen Stückzahlen gefertigt werden. Der sogenannte Stator wird in der gezeigten Roboterzelle verkleinert als 3D-Druck gezeigt. Im Original ist er etwa dreimal so groß. Nicht sichtbar am Druck ist seine besondere Konstruktion: Er besteht aus einer Vielzahl an Drähten, die gebogen sind. Aus diesem Grund und weil u.a. feinstes Papier verwandt wird, ist die Herstellung noch immer nicht prozesssicher. BEAS will die Ausschusskosten senken, indem während der Fertigung geprüft wird.

Fehler werden in der Zelle simuliert

In der Zelle kommen zwei Roboter zum Einsatz, die jeweils – öffentliche Vorstellung ohne Schutzgitter – nur einen Bruchteil ihrer möglichen Geschwindigkeit nutzen. Ein Dobot M 1 (links) und ein Franka Emika (rechts). Der Dobot hat Messmittel von Keyence integriert mit denen er in den Stator fährt um dessen Durchmesser zu prüfen. Auf Grund des Messergebnisses kann man den jeweiligen Stator als gut oder als Ausschuss einordnen. Die Daten können nur am Bildschirm abgegriffen werden. Auf eine Schnittstelle wurde hier bewußt verzichtet, da diese häufig nicht machbar ist bzw. zu komplex wäre. Daher kommt Opdra zum Einsatz: Der Bildschirm wird mittels einer Logitech-Kamera, die am Franka befestigt ist und auch zur Musterkontrolle verwendet wird, gelesen.

Das Keyence-Messmittel fährt in den Stator und misst dessen Durchmesser. Am Bildschirm wird dann das Messergebnis von Opdra gelesen.

Der Franka Emika, rechts auf der Roboterzelle montiert, greift nicht nur die Statoren, sondern hat am Greifer auch eine Logitech-Kamera montiert. Diese schaut auf den Monitor und liest die Messwerte. Zusätzlich kontrolliert sie die Statoren auf Vollständigkeit. Denkbar – und hier simuliert – erscheint das Fehlen einer Schraube am Griff.

Final wird schließlich die Geometrie des “Griffs” gemessen – liegt er zu nah an oder nicht. Dies sind relevante Faktoren bei der Kontrolle eines Stators.

Die Roboterzelle kann bei der nächsten all about automation in Chemnitz am 28. und 29. September (Gratisticket) besichtigt werden. Wichtiger erscheint der Hinweis, dass besprochen werden kann, ob die eigenen Anforderungen von Opdra und BEAS abgebildet werden können.

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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät rund um Robotik. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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