Fallstudie: Roboter-Bar ohne Personal
Vor kurzem fand die erste Veranstaltung des neuen Formats „TECHTIDE Talk“ statt. Unterstützt vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung und niedersächsischen Unternehmen wie Laser Visiontechnik oder Yuanda wurde Robotik vielseitig betrachtet. Für mich hoch interessant war die Vorstellung des schweizer Unternehmens Smyze (ab Minute 40:0 im Video). Smyze betreibt bereits drei Roboter-Bars in der Schweiz und ist derzeit dabei die Bar auszurollen. Sie ist nicht zu kaufen, sondern der Vermieter der Standfläche erhält eine Miete und eine Umsatzbeteiligung.
System wird nicht verkauft – Vermieter erhält Umsatzbeteiligung
Der komplette Stand hat einen Wert von 150.000 CHF (Franken), beinhaltet aber auch Premium-Kaffeemaschine und einen Franka Emika. Es können über 70 Heiß- und Kalt-Getränke via App oder Touch-Screen geordert werden. Bezahlung via App oder Kreditkarte am Terminal. Das vorgestellte Modell steht in der Messe Zürich und hatte während der kürzlichen Schlechtwetter-Front am Spitzentag 900 CHF erlösen können. Ich denke, Wetter und Corona (auch wenn die Schweiz offen ist, schreckt Corona doch eingie ab) haben den möglichen Umsatz reduziert. Die Akzeptanz in der Messe war – eher Technik-affines Publikum – sehr groß, in Einkaufszentren ist sie noch immer groß.
Bei der Preisgestaltung wird sicherlich auch hier die machbare Kapaztiät von Bedeutung sein: Es gibt Kernzeiten, in denen die Kunden kommen. Die Herstellung eines Cappuccinos dauert wesentlich länger als die Bereitstellung eines simpleren Getränkes. Dies dürfte hier preislich zu berücksichtigen sein. Aber dies ist ja eine Kleinigkeit.
Großes Absatzpotenzial für Robotik-Hersteller
Für die Robotik von Bedeutung ist, dass bei Akzeptanz solch eine Bar in unserer globalisierten Welt leicht 100 oder binnen weniger Jahre 1.000 mal aufgestellt werden kann. D.h. eine Anwendung kann dann 1.000 Roboter-Verkäufe generieren. Im Umkehrschluss bedeutet dies einen enormen Preisdruck für den Robotik-Hersteller. Heute noch nicht, aber mit großer Wahrscheinlichkeit bei großer Stückzahl.
Ab Minute 40:00, aber auch sonst interessant (u.a. stellt sich die Robokind-Stiftung vor):
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Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Boost-Bot beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Markt (-eintritt)/ Business Development und Finanzierung/ Förderungen. Das Standardbuch über Cobots stammt ebenfalls von Guido Bruch. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.