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Neura Robotics: Update nach Einstieg von Till Reuter

Direkt am Morgen nach der Bekanntgabe, dass Ex-Kuka-CEO den Board von Neura Robotics beitritt, hatte ich (Foto links) die Gelegenheit eines Interviews mit David Reger (Foto rechts), Gründer und CEO von Neura Robotics. Über das Unternehmen war bereits ausführlich hier berichtet worden. Korrekterweise der Hinweis, dass ich mehr noch als den Blog ein Startup betreue. Dieses war mit seinem Produkt Opdra Partner von Neura Robotics auf der automatica. Es wurde gezeigt, wie mittels Opdra eine Maschine (hier eine Küchenmaschine) ohne Schnittstelle von einem Roboter bedient werden kann. Dies gelang einfach dadurch, dass eine Kamera das Display der Küchenmaschine und somit das Rezept mittels einfacher Kamera auslas. Diese Fähigkeit hat Opdra. David Reger und ich duzen uns, was in der Branche nicht unüblich ist.


Das Interview wurde nicht gegengelesen und von mir noch auf der Messe nach einmaligen Korrekturlesen online gestellt.

Wie zufrieden bist Du mit der Messe?

Sehr zufrieden. Ich glaube, sie hat den Sinn erfüllt. Es muß noch alles wirken, aber es war sehr positiv. Das Ziel war verschiedene Partner zu gewinnen oder zur Unterschrift zu bringen. Da sieht es sehr gut aus. Das Ziel, dass mein Team einfach nochmal den Push bekommt und sieht wofür es gearbeitet hat und die Emotion der Besucher mitbekommt, wurde erreicht. Daher wurden auch die Entwickler mitgenommen, dass sie ein direktes Feedback von der Resonanz erhalten. Sie sind am Stand übrigens am T-Shirt zu erkennen. Jeden Abend gab es eine Ansprache und man fühlte das Glücksgefühl nachdem man 3 Jahre eingeschlossen und ehrgeizig war. Jeder hat sein Schulterklopfen bekommen.

Gestern, mit der Bekanntgabe der Mitwirkung von Till Reuter ist das Gleiche für das ganze Team, ein Schulterklopfen. Es ist ein Verdienst von jedem.

Für Aufsehen sorgte gestern die Mitteilung, dass Till Reuter, vormals Kuka-CEO, für den Board von Neura Robotics gewonnen werden konnte. Welche Aufgaben wird er übernehmen und wie intensiv wird seine Tätigkeit sein?

In jedem Bereich, in dem Neura besser ist, ist ein richtiger Experte drin, so dass hier ein Zeitvorsprung von Anfang an bestand. Nun ist die Zeit für das Gleiche für das Management gekommen. Wir wollen globalisieren incl. China. Er hat ein riesiges Netzwerk. Till hat extreme Erfahrung mit Wachstum und auch mit Personen, die beim Wachstum helfen können. Er kennt einige. Börsengang ist ein weiteres Thema. Wir haben Vorstellungen, aber keine Erfahrungen. Wir haben die Vision, er die Erfahrung. Er ist Investment-Banker. Er hat auch hier Kontakte. Er hat die gleiche Vision wie ich über Robotik. Er fand unsere Vision mega-genial und glaubt es wird das nächste große Ding. Die Videos hat er zuerst nicht geglaubt, er kam dann nach Metzingen. Damals wußte ich gar nicht, warum er vorbeikommt.

Till hat viele Angebote bekommen, ähnlich wie Kuka. Aber er wollte was Neues machen.

Stichwort Börsengang

2024/25 wäre ein Ziel. Es gibt potentielle Investoren, die wollen an die Börse angesichts der Wachstumskurve. Wir hätten die nächste Finanzierungsrunde bereits abschließen können, doch wollten wir, dass jeder Investor uns erstmal richtig auf Basis der automatica bewerten kann – im Vergleich mit anderen Robotik-Firmen. Dies war aber auch eine Anforderung der Investoren.

Richtung August soll die neue Investorenrunde mit europäischen und amerikanischen Investoren geschlossen werden.

Was werden die nächsten Schritte sein, auch im Vertrieb?

Wir haben Partner in den USA, Kanada und Europa. Wir liefern immer über direkte Partner, die nicht den ganzen Markt über alle Branchen beliefern müssen. Wir denken in Channels. Das Ziel ist, dass die Partner ein Produkt weltweit verkaufen können mit ihrer Anwendung. Dies geschieht mit Unterstützung von Neura Robotics. Wir entwickeln mit Partner. Das ist der Hauptfokus.

Die japanischen Kollegen vertreiben auf ihrem Markt. Da geht es immer um Künstliche Intelligenz für Automotive. Wir haben die Komponenten, die keiner anbietet. Wahrscheinlich kommt das Ganze noch nach Deutschland. Derzeit sind deutsche Kunden noch zurückhaltender in Sachen KI. Bei Japan geht es nur um KI, sonst bräuchten wir gar nicht liefern. Die haben gute Roboterhersteller. Für Japaner sind wir nur wegen der Künstlichen Intelligenz interessant, sonst bräuchten sie uns gar nicht.

Die großen japanischen Firmen kaufen nicht direkt, sondern wollen immer einen Verantwortlichen. Da hilft die Partnerschaft. Der japanische Partner war einen Monat jeden Tag in der Entwicklung um in Japan für die gezeigten Videos, deren Inhalt nicht geglaubt wurde, zu bürgen. Sie drehten Videos, auf denen als Zeuge immer ein Japaner sichtbar war.

Wenn Japaner überzeugt sind, machen sie alles für das Produkt und identifizieren sich mit dem Produkt, wenn sie viel Zeit eingesetzt haben.

Gibt es einen Zeitplan für die Haushaltsrobotik?

Dieses Jahr geht es darum die Prototypen von der Hardware-Seite weiterzuentwickeln. Dieses und nächstes Jahr sind wir mit verschiedenen Partnern im Küchenbereich tätig. Es geht darum Tools für den Haushalt zu entwickeln, damit Robotik überhaupt Sinn macht. Wir arbeiten in dieser Zeit vor allem an der Plattform, dass es einfacher wird. Dafür wurden APIs entwickelt. Es stellen sich Fragen, wie er mit verschiedenen Personen umgeht.

Zweite Jahreshälfte 2023 sollen Pilottest durchgeführt werden. Jeder kann sich bewerben für eine begrenzte Anzahl an Haushaltsrobotern und dann wird gemeinsam getestet. 2024 soll es als Produkt angeboten werden können.

Wir reden hier auch mit größeren Unternehmen, die gerne solch ein Produkt auf den Markt bringen wollen. Daher ist es noch zu früh für konkrete Aussagen wie gibt es eine B2B-Markt oder direkten Markt? Dass sind noch Fragen, die erst noch beantwortet müssen. Derzeit läuft auch vor dem Hintergrund der eigenen (geringeren) Größe auf eine B2B-Lösung hinaus.

Was möchtest Du über die Produktion verraten?

Die MAIRA-Produktion erfolgt wie auch die von MAV komplett in Deutschland; Lara in China. Auch dies funktioniert gut. Die meisten Komponenten von MAIRA kommen aus Deutschland. Da würde eine Fertigung in China auch vor dem Hintergrund der Transportkosten nur wenig Sinn machen. Die Kapazität beträgt 1.300 Stück/ Jahr bei MAIRA im 1-Schicht-Betrieb. Im nächsten Jahr soll die Skalierung erfolgen.

Etwas Persönliches: Ihr habt in 3 Jahren sehr viel geschaffen. Gab noch ein Privatleben oder wurde gar komplett auf den Schlaf verzichtet?

Ich habe auf sehr viel Schlaf verzichtet. Meine Tochter hat sehr viel Zeit mit Robotern verbracht. Ich habe zwei Töchter, eine verständnisvolle Frau, die mich 2 Wochen nicht gesehen haben. Sie haben uns gestern auf der Messe besucht und waren beeindruckt. Die Qualitätszeit wurde in den letzten drei Jahern voll genutzt.

Ich danke Dir für das Gespräch.

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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät bei fast allen Fragen rund um Robotik incl Finanzierung/ Förderungen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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