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Agrarrobotik: Denso mit Fallstudie

Derzeit spricht vieles für einen Erfolg der Agrarrobotik, wie immer sie auch ausschauen mag. Seien es Roboter auf Freiflächen, wie wir sie kennen, oder auch bei Vertical-Farming. Die Robotik auf Freifläche wird vom allgemeinen Arbietskräftemangel bzw. dem Streben nach Lohngerechtigkeit profitieren. Beispielswise erhalten afrikanische Erntehelfer in Italien nur 3 Euro/ Stunde. Die Frage ist, wie lange derartige Vergütungen von der Gesellschaft akzeptiert werden.


Geduld ist gefragt

Bis zur ganz großen Nachfrage nach Robotik in der Landwirtschaft (Melkroboter gibt es schon seit langem) dürften noch einige Jahre vergehen. Aber für die Absatzprognosen über das Jahr 2025 hinaus könnte der Markt interessant werden. Zuletzt gab es allerdings auch Rückschläge: Der Antrag autonomfahrende Traktoren in Kalifornien zuzulassen wurde erstmal abgelehnt. (Dafür dürfen dort nun autonomfahrende Taxen Passagiere befördern.)

Klassische Landwirtschaft vs. Vertical-Farming

Während der Erfolg der Robotik in der Landwirtschaft nur eine Frage der Zeit sein dürfte, scheint es heute noch nicht sicher, welche Form der Landwirtschaft auf Dauer Vorrang hat: Die klassische, flächen-intensive, aber in Gegenden wie Oberbayern die Kulturlandschaft prägende Landwirtschaft oder Vertical-Farming. Vertical-Farming ist extrem homogen und abgegrenzt und daher für Roboter leicht zu handhaben. Vertical-Farming profitiert gleich von mehreren Faktoren: Dem Wunsch nach regionaler Erzeugung, dem Wunsch nach Ressourcen-Effizienz und neu auch stark von den geringeren Energiekosten. Der Ernteerfolg dürfte hier gesichert sein. Unwetter oder Trockenheit können weitgehend ausgeschlossen worden. Allerdings haben Hochhäuser oder Gebäude wie wir sie von heutigen Logistikzentren kennen nichts mit unserer Vorstellung der Landwirtschaft gemein. Da der Großraum München allein 400 Windräder benötigt, wird sich dieses Bild aber sowieso wandeln müssen. Dies zur Einleitung. Nun eine Pressemittilung des japanischen Roboterherstellers Denso. Hierbei geht es um ein Gewächshaus, allerdings keines wie wir es kennen. Vertical Farming-Kriterien entspricht es aber noch nicht.

Robotertechnik für den europäischen Tomatenanbau

In der Autoproduktion sind Roboter ein gewohntes Bild. Künftig könnten eben solche Roboter für den Anbau und die Ernte von Tomaten eingesetzt werden.

Der Ernteroboter schafft die Voraussetzung dafür, Früchte wie Tomaten mit weniger menschliches Zutun anzubauen und zu ernten. Der Roboter erkennt die Tomaten, schneidet sie und legt sie in Transportkisten ab. Da er die Deep-Learning-Technologie nutzt, kann er bei jedem Einsatz an Erfahrung gewinnen. Außerdem erfasst er neben den Erträgen auch die Umgebungsbedingungen wie das Klima sowie den Gesundheitszustand der Pflanzen. So kann er u.a. vor möglichen Virusinfektionen warnen und ganz generell dazu beitragen, höhere Erträge zu erzielen.

Diese intelligente und autonome Erntemaschine ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Robotikhersteller DENSO und dem Spezialisten für Gewächshauslösungen Certhon. Der bereits in Asien erprobte Ernteroboter kann Teil eines autonomen landwirtschaftlichen Systems sein, das die optimalen Temperatur- und Klimabedingungen für das Wachstum der Pflanzen bereitstellt und bei dem Roboter das Überwachen, Ernten und Verpacken übernehmen. Solche Systeme werden künftig auch in Europa zum Einsatz kommen. Sie haben das Potenzial, die gesamte Lebensmittelversorgung zu revolutionieren und neue Maßstäbe im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz zu setzen.

Der Ernteroboter basiert auf den Robotik- und Automatisierungslösungen von DENSO, die für die Industrie, z. B. für den Autoteilebau, entwickelt wurden eingesetzt werden. Darüber hinaus kommen hier Temperierungssysteme von DENSO zum Einsatz. Ihr Anwendungsgebiet ist eigentlich die Fahrzeugklimatisierung. In diesem Fall werden sie aber zur Steuerung der Gewächshaustemperaturen verwendet, um Bedingungen zu schaffen, unter denen die Pflanzen wachsen und der Roboter seine Aufgaben erfüllen kann, ohne von den Witterungsbedingungen beeinflusst zu werden. Die Partnerschaft ermöglicht es DENSO, seine Technologien zusammen mit Certhons fortschrittlichen Gartenbautechniken und Anbaukenntnissen weiterzuentwickeln.

Zu Vertical Farming ein Beitrag aus der Schweiz:

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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät bei fast allen Fragen rund um Robotik incl Finanzierung/ Förderungen, aber nicht vertiefend in die Technik gehend. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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