ConBotics kündigt Maler-Roboter für 2024 an
Vermutlich nicht oft genug hingewiesen werden kann auf die Initiative des Deutschen Robotik Verbandes. Dieser will bis 2030 den Fachkräftemangel in Deutschland durch den Einsatz von 1.000.000 Roboterarme aller Kategorien (Industrie, Pflege, Gastronomie, Handwerk) maßgeblich reduzieren. Wie es gehen kann, zeigt dieser Beitrag. ConBotics nennt seinen Roboter einfach nur „MalerRoboter“.
ConBotics testet bereits mobilen Maler-Roboter
Berlin hat mit ConBotics nach Micropsi Industries, Aitme und Gestalt Robotics ein viertes Robotik-Startup, das international skalieren könnte. Das erst 2021 gegründete Startup wurde von drei ehemaligen Mitarbeitern des Fraunhofer-Institut in Berlin für Robotik und Automatisierung ins Leben gerufen. Es hat bereits einen ersten Testroboter, der bei einem Malermeister arbeitet. Das Unternehmen befindet sich noch im Besitz der drei Gründer. Laut Pressebericht geht es bald in die erste Finanzierungsrunde. Da sein Claim „Wir bieten Robotiklösungen für die Baubranche“ lautet, scheint es vorstellbar, dass nach dem Streichen, dem Spachteln und dem Sandstrahlen weitere Gewerke in Angriff genommen werden. Auf jeden Fall dürfte allein Malen bereits ein großer Markt sein. Und: Die Gründer kennen sich aus ihrer Fraunhofer-Zeit auch in der Landwirtschaft aus.
Maler-Roboter arbeitet sehr schnell
ConBotics bietet mit dem Einsatz eines Maler-Roboters die automatisierte Lösung der Oberflächenbeschichtung in Innenräumen an, mit der Aufträge doppelt so schnell gegenüber manueller Arbeit und mit über 80 % weniger Personalaufwand durchgeführt werden können, so die Eigenbeschreibung. Den Malerbetrieben wird somit ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem sie die Folgen des Fachkräftemangel nachhaltig entgegenwirken können.
Bemerkenswert ist, dass der Roboterarm selber entwickelt wurde und modular aufgebaut ist. Damit ist die Verwendung verschiedener Werkzeuge langfristig möglich. Der „MalerRoboter“ ist für den Innovationspreis Berlin Brandenburg 2022 nominiert. Die Preisverleihung findet am 25. November 2022 statt. Die Nomierung ist bereits ein großer Erfolg, da von 155 Startups, die sich beworben hatten, lediglich 10 nominiert wurden.
Im Hinblick auf die für 2024 angedachte Markteinführung kann man Malern nur raten bei der Auswahl des nächsten Firmenwagens den Maler-Roboter zu berücksichtigen. Er wiegt etwa 130 kg und ist 190 cm groß. Den Arm kann man sicher einklappen, aber für 130 kg wären Schienen sicherlich hilfreich.
Gespannt bin ich, ob sich einer der großen Farbhersteller beteiligen wird.
Preismodelle
Derzeit ist es für eine Vermarktung noch zu früh, doch macht man sich bereits Gedanken. Denkbar erscheint die Möglichkeit der Miete, bei der die aktuellen Personalkosten deutlich unterschritten würden. Ein Verkauf des „MalerRoboter“ an den Kunden soll ebenso wie Leasing angeboten werden. Derzeit laufen bereits Pilotprojekte.
Ein Roboter muß nicht alles machen damit er Sinn macht
Auch hier möchte ich darauf hinweisen, dass ein Roboter ja nicht alles machen muß. Allein wenn er große Flächen übernimmt, würde die Personalknappheit schon deutlich reduziert. Auch erscheint klar, dass ein Mensch Abdecken (Steckdosen etc.) oder filigranes Streichen muß. (Türrahmen). Dies kann er aber tun während Kollege Roboter im Nebenraum arbeitet.
Natürlich sollte die Amortisation gegeben sein. Da es gerade in Ballungsräume für Handwerker fast nur Vollbeschäftigung gibt, dürfte er theoretisch (soll es aber nicht) m.E. durchaus etwas mehr als ein Mitarbeiter kosten. Denn die immer schwerer zu findenden Mitarbeiter werden ja nicht nur beschäftigt damit sie ihren Lohn verdienen, sondern auch dass sie Deckungsbeiträge erwirtschaften. Ein – durch etwaige höhere Stundensätze – etwas niedrigerer Deckungsbeitrag ist immer noch besser als überhaupt keiner. Dies die Theorie. Da der MalerRoboter doppelt so schnell sein soll, dürfte er sogar niedrigere Stundensätze haben.
Wie den Ausführungen des Testnutzers im Video zu entnehen ist, geht es mal wieder auch um Ergonomie, die Befreiung der Mitarbeiter von monotonen und strapaziösen Arbeiten.
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Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät KMU rund um Robotik – bis zu 50% Förderung der Beratung sind möglich. Permanent auf der Suche nach interessanten Lösungen hat er schon hunderte Applikationen gesehen. Aus diesem Grund gehören auch Großunternehmen zu seinen Kunden, die zwar über Know how verfügen, aber nicht den gesamten Markt kennen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.