Elite Robot: Schnell wachsender asiatischer Cobot-Hersteller
„Die Leistung der erschwinglichen Cobots wird nicht steigen, und die mit hervorragender Leistung werden nicht im Preis sinken.“
Elite Robot-Gründer und CEO Dr. Cao Yunan
Hannover Messe
Ein Highlight der Hannover Messe war die Live-Vorstellung von Elite Robot. Statt eines Videos präsentierten sich die recht jungen Führungskräfte in einer Halle (Foto: Screenshot). In der Halle werden offensichtlich viele eigene Cobots getestet. Dazu gab es Kurz-Videos von interessanten Fallstudien aus der Praxis und von dem was machbar, aber nicht unbedingt gewollt ist. (In einem Video steuerte ein Cobot einen Bagger.) Sowohl die Präsenz bei der Hannover Messe wie auch die vor kurzem erfolgte Eröffnung einer US-Niederlassung zeigen die weltweiten Ambitionen von Elite Robot. Die Finanzierung dürfte kein Problem sein: Ende April konnten weitere 31 Mio. US-$ eingeworben werden.
140 Mitarbeiter, davon 60 in R&D
Wie der Firmenpräsentation und anderen Quellen zu entnehmen ist, ist das 2017 gegründete Unternehmen ein Spin-Off einer Uni. Mit der Zielsetzung wenig zuzukaufen und stattdessen möglichst viele Cobot-Komponenten selber zu entwickeln, wurden bislang 99 Patente angemeldet. Von den 140 Angestellten arbeiten 60 in der Entwicklung. 90% der FuE-Mitarbeiter verfügen über Master-Abschlüsse.
EC-Serie als solider Start
Nachdem der Markteintritt mit drei sechs-achsigen Modellen der „EC“-Serie und Traglasten von 3/6/12 kg erfolgte, wird derzeit die „CS“-Serie eingeführt. Von der „EC“-Serie dürften 2020 etwa 1.000 Stück und dies vor allem in China verkauft worden sein. Dank des passenden Zubehörs von Firmen wie Robotiq, OnRobot, Sick und anderen konnten primär in China mit diesen Cobots bereits Kunden wie Continental, Nissan, KFC oder Foxconn gewonnen werden. Ein gewisser Schwerpunkt scheint im Automotive-Bereich zu liegen. Das Video zeigt eine Fallstudie aus dem Bereich Schrauben: Eine Mutter wird aus einem Anyfeeder genommen und auf eine Schraube gedreht:
Für das populäre Thema der Maschinenbeladung gibt es ein Video mit einer komplexeren Lösung, die zeigt, wie einfach die Reichweite von Cobots erhöht werden kann. Der verwandte Vakuum-Greifer dürfte eine hilfreiche Sonderlösung sein:
CS-Serie – zahlreiche Möglichkeiten bei guter Ausstattung
Während das „C“ für Cobot steht, steht das „S“ für Safe, Simple, Superior, Sustainable und Scalable. Bei der „CS“-Serie steht die Sicherheit der Mitarbeiter im Vordergrund. Diese wird durch 18 Sicherheitsfunktionen gewährleistet. Zusätzlich zu den Hardware-Verbesserungen wurde auch die Software für die Cobots der CS-Serie umfassend aktualisiert. ELITE verwendet ein neuartiges, leichtes Teach Panel mit Breitbildschirm, das eine Touchscreen-Steuerung für eine direktere Bedienung unterstützt.
Die „CS“-Serie beginnt bei einer Traglast von 3 kg mit einer Reichweite von 624 mm bei einer Wiederholgenauigkeit von 0,02 mm. Daneben gibt es ein mittlerles Modell mit 6 kg Traglast (914 mm Reichweite). Das Spitzenmodell trägt 12 kg bei einer Reichweite von 1304 mm und einer Wiederholgenauigkeit von 0,05 mm. Die Typenbezeichnung setzt sich jeweils aus der Zahl der Freiheitsgerade (also 6) und der Traglast zusammen. Somit gibt es CS 63, CS 66 und CS 612. Alle Cobots haben IP 54 und vertragen zwischen 5 und 50 Grad.
Elite Robot verfügt bereits über Fertigungskapazitäten von 5.000 Einheiten/ Jahr. DIes deutet darauf hin, dass das Unternehmen globale Märkte bedienen will.
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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Boost-Bot beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Markt (-eintritt)/ Business Development und Finanzierung/ Förderungen. Das Standardbuch über Cobots stammt ebenfalls von Guido Bruch.