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FörderungHybrid Cobot

EU finanziert Comau Entwicklung hybrider Cobots

In Italien werden mit EU-Mitteln nicht nur Fußballstadien finanziert (sorry für die Polemetik, aber das Handelsblatt berichtete die Tage, dass mit dem EU-Coronafonds AC Florenz ein neues Stadion bekommen sollte), sondern auch wertstiftende Projekte. Der verwandte mobile Roboter Agile 1500 ist allerdings schon fünf Jahre alt. Das EU-Forschungsprogramm Horizon hat allerdings nur eine Zuschlagsquote von 5% und die hohen Bewerbungskritieren verursachen schnell Kosten von 40.000 €. Dies habe ich bei einem Seminar der Bayerischen Forschungsstiftung vor Corona gehört. Zum Vergleich: Bei bayerischen Ausschreibungen liegen die Chancen eher bei 50% bei überschaubaren Kosten (Zeiteinsatz, kein nenneswerter Reiseaufwand etc).


Comau entwickelt im Rahmen von drei EU-Projekten eine neue mobile Robotiklösung mit kollaborativen Robotern als Teil einer offenen, hochgradig kooperativen Produktionsumgebung.

  • Als Teil von F&E-Initiativen und im Rahmen von drei verschiedenen EU-Projekten kombiniert der neue mobile Roboterarm kollaborative Sicherheitsfunktionen, industrielle Leistung und vollständige Mobilität, wann und wo sie benötigt wird
  • Der modulare Ansatz ermöglicht es dem Roboter, eine große Anzahl von Anwendungen in verschiedenen Bereichen des Werks zu bewältigen, ohne die SW- und HW-Architektur zu ändern.
  • Die Plattform kann in vielen verschiedenen Branchen eingesetzt werden

Modulare Lösung soll Workflow optimieren

Die integrierte Lösung, die das bewährte Know-how von Comau bei IoT-fähigen Technologien und kollaborativer Robotik nutzt, ist eine natürliche Weiterentwicklung der automatisierten Workflow-Optimierungssysteme des Unternehmens. Die modulare, skalierbare und vollständig rekonfigurierbare Plattform kann leicht an verschiedene Anwendungen angepasst werden, ohne dass die zugrunde liegende Software- oder Hardware-Architektur des Systems geändert werden muss. Da der Roboterarm auf einer autonomen mobilen Plattform montiert ist, ist er zudem nicht an einen einzigen Arbeitsgang gebunden, sondern kann je nach Bedarf eine große Anzahl von Anwendungen in verschiedenen Bereichen der Anlage übernehmen.

Plattform für Cobots

Das mobile Robotik-Paradigma von Comau integriert den Racer-5 COBOT mit hoher Traglast, einen 6-Achsen-Gelenkroboterarm, der bei industriellen Geschwindigkeiten von bis zu 6 m/s arbeiten kann, wenn kein menschliches Bedienpersonal anwesend ist, und das autonome mobile Fahrzeug Agile1500. Er unterstützt maßgeschneiderte und effiziente Abläufe, bei denen Mensch und Maschine Seite an Seite arbeiten, und ist für die individualisierte Produktion in einer Industrie 4.0-fähigen Fertigungsumgebung konzipiert. Es kann auch nahtlos in die digitale Infrastruktur von Comau integriert werden, was die Produktivität und Rentabilität der gesamten Fertigungslinie weiter sichert. Visuelles Feedback für Pick-and-Place-Operationen und andere Aufgaben wird durch ein integriertes Bildverarbeitungssystem, wie das neuartige Comau MI.RA, das direkt am Arm installiert ist, bereitgestellt. Schließlich ist der Roboterarm auf einer autonomen mobilen Plattform montiert, die mit zwei unabhängigen Batterien ausgestattet ist, die das FTS und den Roboterarm separat mit Strom versorgen und über verschiedene Navigationsmodi und eine Standardsteuerung von Comau gesteuert werden können.

3 EU-Förderprojekte

Die Lösung wird derzeit in mehreren europäischen Projekten eingesetzt. In der ersten Anwendung im Rahmen von DIMOFAC, einer EU-Initiative zur Unterstützung von Unternehmen bei der Umsetzung einer intelligenten Fabrikarchitektur, wird die Plattform für Pick-and-Place- und Lagerautomatisierungsaufgaben in einem Bearbeitungsszenario eingesetzt. Bei PeneloPe hingegen wird sie für die Klebstoffdosierung und die zerstörungsfreie Qualitätsprüfung im Bereich des öffentlichen Verkehrs eingesetzt. Ziel des Horizon 2020-Programms ist es, eine durchgängige digitale Fertigungslösung zu entwickeln, die einen bidirektionalen Datenfluss über die gesamte Wertschöpfungskette ermöglicht. Schließlich wird die Plattform als Teil von ODIN eingesetzt, um die Manipulation mechanischer Teile für Automobilanwendungen zu unterstützen, mit dem Ziel, die technische und leistungsmäßige Machbarkeit der kollaborativen Robotik in der Fabrikhalle zu demonstrieren.

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). Der Verfasser ist auch beratend tätig (Robotik, Tech & Finanzierung). Kaum jemand dürfte über eine vergleichbare Marktübersicht verfügen.

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