Festo bald mit pneumatischen Cobot
So kann es gehen: Gestern habe ich durch Zufall (aber allgemein zugängliche Quelle!) erfahren, dass ein bekannter Cobot-Hersteller ein neues Modell anbieten wird. Kaum war der Artikel heute veröffentlicht, kam auch schon der Anruf mit der Bitte um Herausnahme des Artikels. Dies tat ich, wie auch vor einigen Monaten als der Investor btov in seinem Investoren-Brief, den ich regelmäßig lese, ausplauderte, dass er sich bei fruitcore beteiligt habe. fruitcore wollte die positive Nachricht auf einer nahenden Messe mitteilen und so zog ich auch diesen Artikel zurück. Abends dann nachfolgende Vorankündigung, die bewusst so gestreut wurde.
Festo ist ein Bionic- und Pneumatik-Spezialist
Festo ist ohne Frage ein deutsches Vorzeigeunternehmen. Der Stand auf der Hannover Messe wurde über Jahre regelmäßig von der Kanzlerin besucht. Er schien ihr fast so wichtig zu sein wie die Vergrößerung der Abhängigkeit Deutschlands von Russland. Nun hat das Unternehmen aus Esslingen (> 3 Mrd. Euro Umsatz) den weltweit ersten pneumatischen Cobot angekündigt. Festo steht ohne Frage für Pneumatik und Bionic, aber seit einiger Zeit auch für Künstliche Intelligenz. Daher dürfte die echte Präsentation am 11. Mai spannend werden. Spannend wird zudem die Frage, wie der Roboter vertrieben werden soll.
Vorstand sieht großes Marktpotential
Der Aussage von Dr. Franz Melzer,Vorstand Product and Technology Management , „Das Potenzial für Cobots für die Arbeitswelt der Zukunft ist riesig – auch für Ihre Leser und Zuschauer! Ich freue mich darauf, Ihnen den weltweit ersten pneumatischen Cobot – mit allen seinen Vorteilen – zu präsentieren und Ihre Fragen zu beantworten.“ wird wohl jeder zustimmen.
Aber die Frage lautet natürlich auch welche Robotik? Bosch-Rexroth hatte sich kürzlich für die „klassische Robotik“ in Form von Kassow Robots entschieden. Festo will etwas ganz eigenes und neues. Einerseits weil es der eigene Anspruch gewesen sein dürfte und dann aber auch, weil offenbar der Markt für pneumatische Cobots gesehen wird. Diese dürften nicht ganz preiswert sein.
Festo ist „(…) bereit, unsere Technologieführerschaft jetzt auch auf dem Cobot-Markt zu vertreten“. Diese Formlierung läßt auch Künstliche Intelligenz als Bestandteil des Ziels, dass der Kunde einfach und schnell automatisieren kann, vermuten. In der Einladung für die Presse wird zudem darauf verwiesen, dass Cobots bald in den Hallen auch von kleineren Unternehmen stehen werden. Absolut war, dieses Feedback nahme ich die Woche auch von meinem Besuch bei Jugard+Künstner mit. (Interessant bei der Hausmesse: Je anschaulicher die Anwendung, desto größer das Interesse.)
Schritt war überfällig
Festo hat schon seit langem mit der Robotik geliebäugelt und bereits Peripherie zu dieser angeboten (Link). Zugleich hatte das Unternehmen immer wieder jüngere, sehr überzeugende Robotik-Experten eingestellt, so dass sich die Frage gestellt hat, warum gehen die Leute zu Festo wenn ihnen nicht die Perspektive eines „eigenen“ Roboters geboten wird. Offenbar wurde sie ihnen geboten – lange aber geheim. Im September 2021 war an dieser Stelle bereits spekuliert worden.
Vernetzen wir uns? LinkedIn
-> Zur Cobot-Gruppe auf LinkedIn (Link) .
In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Marktanalysen und Finanzierung/ Förderungen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.