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Förderung

Förderungen: „Geld alle“ gilt auch für Robotik

In den vergangenen Tagen berichteten die Medien über den plötzlichen Stopp der KfW-Eigenheimförderung für energieeffiziente Gebäude. Das Tragische: Die Betroffenen hatten das Geld nicht nur einkalkuliert, sondern häufig auch bereits den erforderlichen Energieberater bezahlt. Derartige (Hauruck-) Schließungen gab es zuletzt auch bei der Förderung von Unternehmen. Im unterschiedlichem Maße war hiervon die Robotik betroffen.


ZIM-Förderung wurde auf Eis gelegt

Wohl schon seit Jahrzehnten wurden mit dem „Zentralen Innovationsprogramm für den Mittelstand“ Entwicklungen in KMU großzügig finanziert. Der Grundsatz war der, dass ein Forschungsinstitut einen Mittelständler anspricht und dafür sorgt, dass das gemeinsame Projekt mit 50-70% gefördert wird. Das Forschungsinstitut bekommt 100% seiner verrechneten Aufwändungen ersetzt. Das KMU scheinbar weniger, kann aber großzügig abrechnen. Somit erhielt das KMU eine Entwicklung und häufig noch einen Netto-Zufluss. Gerade der Netto-Zufluss durfte für viele KMU ein Anreiz gewesen sein. Denn schnell ging bei den Projekten selten etwas. Die geförderte Entwicklung konnte auch Robotik umfassen (aber nicht die Hardware). Daher ist die Robotik vom noch unter Minister Altmaier verkündeten Stopp am Rande betroffen.

Screenshot der Website

Übrigens: Kürzlich erhielt ich eine Mail einer PR-Agentur mit erfolgreichen Robotik-Projekten eines namhaften Forschungsinstitutes. Dieses wäre für Kooperationen mit Unternehmen offen, ob ich es nicht vorstellen möchte. Gute Sache, doch meine Logik ist die: Das Forschungsinstitut ist nun von ZIM abgeschitten, bekommt kein Geld mehr und statt mich direkt anzusprechen wird Geld für eine PR-Agentur ausgegeben.

Da die Aussetzung noch bis in das 3. Quartal 2022 andauern dürfte, hat so manches Institut ein echtes Problem.

Investitionsprogramm zur Modernisierung der Produktion in der Fahrzeughersteller- und Zulieferindustrie

Ein echter Volltreffer war das mitten während Corona aufgelegte Programm zur Transformation der Fahrzeugindustrie. Bei diesem Programm wurden bis zu 50% der Investitionen erstattet. Hier konnten auch Produktionsumstellungen zu Gunsten der Robotik finanziert werden. Vom Programm profitierten auch Konzerne, allerdings mit niedrigeren Fördersätzen. Ob dieses Programm, welches sicherlich zu vielen Mitnahme-Effekten geführt hat (investiert worden wäre wohl auch ohne die Förderung, vielleicht aber später) neu aufgelegt werden wird, hängt vom noch zu beschließendem Haushalt 2022 ab. Der Stopp erfolgte noch unter Altmaier. Dem Screenshot möchte ich widersprechen: Die Nachfrage war nicht unerwartet hoch, sie war einfach zu hoch. (Zuständig für das Programm war übrigens das Bafa, bei der ich als Berater gelistet bin, weshalb meine Beratungsleistungen bei KMU zu 50% gefördert werden können.)

Screenshot

© Foto Minister Habeck: BMWK, Dominik Butzmann

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Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Marktanalysen und Finanzierung/ Förderungen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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