Kuka: Materialtest mit 5.000 kg Druck
Unverhofft kommt oft. Gestern war ich anläßlich eines Forschungsprojektreffens im Technologiezentrum Augsburg. Das hochmoderne und großzügige Areal wird von der Stadt Augsburg unterhalten und beherbergt zahlreiche Forschungsinstitute/ Hochschulen/ Universitäten sowie Firmen incl. Startups. Zum Komplex gehört das Labor „WiR – Wissenstransfer Region Augsburg„. Dort stehen u.a. zwei Kuka KR 1000 titan. Gedacht zum Heben von Gegenständen bis zu einem Gewicht von 1,3 Tonnen werden sie hier im Rahmen eines Forschungsprojektes zweckentfremdet.
Roboter sind eigentlich ideal zum Materialtesten
Typische Materialtest-Geräte können Druck ausüben, sind dabei aber sehr starr. Bei einfacheren Geometrien mag dies dies ausreichend sein, nicht aber bei komplexeren Formen. Hinzu kommt, dass Augsburg Sitz des MAI Carbon-Clusters ist. Zu diesem gehören Hersteller wie SGL Carbon, Verarbeiter und Anwender wie die Luft- und Raumfahrtindustrie, bislang auch Automotive (BMW i3) etc. (MAI steht für München-Augsburg-Ingolstadt). Faserbundwerkstoffe (CFK) ermöglichen beispielsweise dass das Chasis eines Hubschraubers (Foto) locker mit einer Hand gehoben werden kann. Aber ist es auch fest genug?
Die Belastbarkeit kann rechnerisch ermittelt werden, eine Absicherung ist aber besser. Ein Roboter ist in der Lage die Konturen des zu testenden Teils genau abzufahren. Dies ist die Aufgabe der beiden Kuka. Sie drücken auf das Teil mit einem Äquivalent von 5 Tonnen. Auf meine Frage, ob dies nicht zu Lasten der Gelenke ginge (Verschleiss) erhielt ich die Antwort, dass die Bewegungen extrem langsam wären. Für die Materialprüfung ist dies von Vorteil, da so ein Teil länger belastet wird. Durch diese extreme Langsamkeit wird wiederum der Roboter geschont, so dass wohl auch 7 Tonnen möglich wären.
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Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Marktanalysen und Finanzierung/ Förderungen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.