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Agile RobotsFinanzierung

Softbank mit hohen Verlusten – ist Agile Robots noch ein “Einhorn”?

Der führende Tech-Investor Softbank mußte erneut signifikante Verluste vermelden. Das allgemein negative Marktumfeld gerade im Bereich der Tech-Aktien führte zu einem Rekordverlust von 23 Mrd. Euro – nur im letzten Quartal. Neben dem ungünstigen Marktumfeld trug zu den Verlusten bei, dass viele Startups nicht liefern was von ihnen erwartet wurde bzw. von ihnen versprochen wurde. Ihr Businessplan geht nicht auf. Hierzu können auch zeitliche Verschiebungen gehören. Zeit ist allerdings Geld, gilt gerade bei Investitionen. (Bei vielen Lieferdiensten zeigt sich allerdings, dass sie wohl niemals Geld verdienen werden.) Zu den Beteiligungen der Softbank gehören neben der zu zuletzt hier hervorgehobenen JAKA Robotics auch Firmen wie Keenon Robotics (Service-Roboterhersteller, der u.a. m.W. die Kellner-Roboter von Hyundai herstellt) und auch Agile Robots. Während JAKA und Keenon schon eifrig Roboter verkaufen, fehlt bei Agile Robots noch der Proof of Concept. Die Robotik-Firmen werden im Sektor “Frontier Tech” geführt. Er macht 12% des gesamten Portfolios aus und kann somit nicht absolut zu extremen Verlusten beitragen.


Agile Robots wurde 2021 mit 1 Mrd. US-Dollar bewertet und heute?

Auch an dieser Stelle wurde vor weniger als einem Jahr berichtet, dass Agile Robots dank der jüngsten Finanzierungsrunde über 1 Mrd. Dollar wert sei, also ein “Einhorn” ist. Dieser Wert ließ sich m.E. am ehesten rechtfertigen wenn die Markteinführung bevorstünde. Diese erfolgt offenbar nicht so schnell. Ab 2023 soll erstmal der eingekaufte “Yu” in der seit längerem vorhandenen Fertigung in Kaufbeuren hergestellt werden. Dies wird vermutlich nicht für eine Übergangszeit von wenigen Wochen geschehen (wie soll er dann glaubhaft verkauft werden?). Nun könnnen die eigenen Modelle für den heimischen Markt noch keine Zertifizierung erhalten haben, dann könnte “Diana 7” allerdings in Kaufbeuren ergänzend für den asiatischen Markt hergestellt werden. Die Jahreskapazität ist in Kaufbeuren mit 2.500 Einheiten sowieso eher begrenzt – vor allem im Vergleich mit JAKA, das nun ein Werk mit einer Kapazität von 10.000 und eines mit einer Kapazität von 50.000 Stück p.a. bauen soll (Link). Dies alles deutet auf nicht geringe Verzögerungen hin. Der vor einem Jahr vorgestellte Ansatz (Foto oben) braucht also wohl noch Zeit bis zur Realisierung. In diesem Fall würde der periodisch von Investoren durchzuführende Impairement Test von anderen Planzahlen ausgehen müssen, was zu einer schlechteren Bewertung führt – zusätzlich zum negativeren Marktumfeld.

Das Video ist ein Jahr alt.

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Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Marktanalysen und Finanzierung/ Förderungen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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