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FANUC: So soll der Markt erschlossen werden

FANUC, der Weltmarktführer bei der Industrierobotik (weltweit 800.000 installierte Roboter), hat länger gewartet bevor er richtig in den Cobot-Markt eingestiegen ist. Über Jahre gab es zwar bereits die grünen Modelle aus der “CR”-Reihe, doch wurden diese nie so richtig beworben. Mit der mittlerweile fast alle Ansprüche abdeckende “CRX”-Reihe schaut es nun anders aus. (Link zu den Cobots mit 5 bis 35 kg Traglast.) Man will Marktführer bei den Cobots zumindest in Europa werden. Aus der Zielsetzung ließe sich eine Gleichung mit mehreren Unbekannten ableiten: Wenn der Cobot-Markt wie prognositziert jährlich um grob 30% wächst, Universal Robots einen Marktanteil in Europa heute von rund 50% hat, können die Dänen dann überhaupt noch nennenswert wachsen wenn FANUC z.B. in 5 Jahren Europa-Leader wäre? (All die anderen Cobot-Hersteller wollen auch noch wachsen.) Fest steht, dass FANUC bereits seine Fertigung massiv ausbaut, wie an dieser Stelle exklusiv berichtet wurde.


Gute Ausgangslage

FANUC Deutschland konnte im Vorjahr seinen Umsatz zweistellig auf 193 Mio€ steigern. Im laufenden Jahr soll es weiter aufwärts gehen. Den Cobots fällt hierbei eine wichtige Rolle zu: “Die CRX-Roboter sind ein Einstiegssegment. Aber bei FANUC hört es damit eben nicht auf, sondern die Baureihe ergänzt unser Industrieroboter-Portfolio und das der kollaborativen CR-Roboter nahtlos“, so Deutschland-Chef Ralf Winkelmann.

CRX-Teachpanel – alle Fotos FANUC

Im Gegensatz zu manchem Wettbewerber, der seine Qualität erst noch unter Beweis stellen muß, dürfte sich FANUC hier in der Argumentation leicht zu tun. Die bisherigen Industrieroboter haben einen guten Ruf. Robert Koopmann, Technischer Leiter bei FANUC Deutschland dazu: „Dank unserer 40-jährigen Erfahrung im Bau von Industrierobotern ist auch die CRX-Familie so konzipiert, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig und genau arbeitet und unseren Kunden die höchstmögliche Betriebszeit für ihre Produktion bietet. Darüber hinaus haben wir als führendes Unternehmen in der Fabrikautomation immer einen scharfen Blick für die Anforderungen des Fertigungssektors. Dass unser CRX ein echtes Industrieprodukt ist, zeigt sich auch daran, dass der Cobot acht Jahre wartungsfrei ist. Das ist schon ein starkes Commitment von uns.“ Zudem verfügt das Unternehmen in Luxembourg über das größte Robotik-Ersatzteillager in Europa.

Neue Vertriebswege

Bei der Pressekonferenz anläßlich der automatica betonte Winkelmann die Zielsetzung bei den Cobots vorne dabei sein zu wollen. Hierzu sollen gerade auch der Mittelstand und gar das Handwerk angesprochen werden. Auf meine Frage, wie man sich dies vorstellen können, ob der bislang primär Großunternehmen gewohnte Industrieroboter-Experte künftig auch bei KMU erscheint, verwies Winkelmann auf andere Vertriebsansätze.

Einerseits habe man gute Erfahrungen mit den neuen Niederlassungen gemacht in denen alles gezeigt werden kann. D.h. Unternehmer und auch Handwerker aus der jeweligen Region suchen die lokale FANUC-Vertretung auf. FANUC ist derzeit in Neuhausen (Zentrale), Neutraubling (Regensburg), Seevetal (Hamburg) und Meinerzhagen (A 45, Höhe Köln). Weitere Niederlassungen sollen folgen, z.B. im Osten. Dass hier Bedarf besteht, zeigt der Erfolg der regionalen “all about automation”-Messen.

Andererseits arbeite man mit Partnern zusammen. D.h. Unternehmen, die bereits eine Branche z.B. mit ihren Geräten/ Maschinen bedienen, werden dazu gewonnen ihre Einheiten mittels CRX zu automatisieren, so dass Zellen entstehen. Der Vertrieb kann dann über die bestens bekannten Partner erfolgen. Ähnliches scheint übrigens auch Neura Robotics vorzuhaben. Als Beispiel für FANUC nannte Marketing-Chef Niels Tersteegen die Kooperation mit Wiesheu. Wiesheu ist Marktführer bei Bäckerei-Öfen. Dank der Zusammenarbeit erfolgt die Steuerung des CRX-Cobots über den Ofen, so dass der Bäcker nur wie gewohnt den Ofen starten muss.

Klassische Roboterlösungen

Neben diesen Branchen-Partnern gibt es natürlich auch Komplett-Lösungen für Tätigkeiten. Bei der automatica vorgestellt wurden fünf: EWM-EUEN (Schweißzelle mit CRX), HandlingTech (SRZ 300 für die Be- und Entladung mit 2fach-Palettierschieber), CNC Häberle (Häberle RobodrillPlus-K Max), HENKEL + ROTH (mobile Plattform mit CRX und 2D Vision) und INperfektion (Klebeapplikation).

Weitere automatica-Neuheiten

Vorgestellt wurde u.a. auch der Handlingsroboter M-1000iA. Der M-1000iA ist der größte Roboter von FANUC, der über eine serielle Kinematik verfügt anstatt über die für Roboter mit hoher Traglast übliche parallele Kinematik. Dadurch verfügt dieser Roboter über einen größeren Bewegungsbereich sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung. Der Arm kann aufrecht stehen und sich nach hinten drehen, was bei Robotern mit Parallelkinematik nicht möglich ist. Diese besondere Beweglichkeit bietet eine enorme Flexibilität über ein breites Spektrum von Handling-Anwendungen.

M-1000iA
M-1000iA

Im Video wird u.a. die Sicherheit der CRX-Reihe betont.

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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät bei fast allen Fragen rund um Robotik incl Finanzierung/ Förderungen, aber nicht vertiefend in die Technik gehend. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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