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Mobilität

INNOK Robotics: Mobiler Outdoor-Roboter will 10 Mio.

Lange Zeit hat INNOK Robotics aus Regenstauf bei Regensburg eher im Hintergrund seine mobilen Outdoor-Roboter entwickelt und versucht zu vertreiben. Die INNOK-Roboter erinnern an die von Clearpath. Clearpath war ein US-Startup und befindet sich mittlerweile im Besitz der Otto-Gruppe. Ebenso wie Clearpath gibt es INNOK bereits schon seit einem Jahrzehnt.


Leistungsstarke Batterien hemmten die Entwicklung

Die Idee der mobilen Outdoor-Roboter war über Jahre allein schon deswegen ambitioniert weil die Akkus noch schwach und teuer waren. Mit ihren profilstarken Reifen und Bewegungen in bisweilen unwegsamen Gelände ist der Energieverbrauch eines Outdoor-Roboters wesentlich höher als der eines AMR. AMR-Räder haben kaum Profil und der Hallenboden ist häufig glatt. Zudem ist die nächste Ladestation für einen Hallen-AMR während einer Pause erreichbar. Für einen Outdoort-Roboter seltener. Hinzu kam lange Zeit die begrenzte Peripherie. Heute können intelligente Kamerasysteme zusammen mit Cobot und Outdoor-Roboter arbeiten. Vor wenigen Jahren gab es die entsprechende Kamerasoftware noch nicht.

INNOK Robotic
Screenshot von https://www.innok-robotics.de/

Großes Kundenpotenzial

Potentielle Kunden gibt es viele, z.B. Unternehmen mit freistehenden Hallen, bei denen ein AGV keinen Pendelverkehr vornehmen kann (z.B. weil Schnee im Winter liegt), die Landwirtschaft oder aber Nischen. Auf solch eine Nische hatte sich die alte INNOK fokuliert: Friedhofsgärtnereien: Für diese wurde ein mobiler Bewässerungsroboter entwickelt, der zum Preis von m.W. über 70.000 Euro angeboten wird. In der Theorie eine gute Zielgruppe, die unter Personalknappheit leidet, daher theoretisch ideal um eine einfache und monotone Arbeit in einer recht sicheren Umgebung zu automatisiere. In der Praxis aber vermutlich denkbar ungünstige Kunden: Keine Erfahrung mit Technologie, nicht gewohnt hohe Beträge in Technik zu investieren und vermutlich doch in der Lage irgendwie händisch Gräber zu bewässern. Statt kostengünstige Serienfertigung wurde so mehr ein Sondermaschinenbau betrieben. Es fehlte letztlich die attraktive Stückzahl. Finanziert hatte sich das Unternehmen auch durch Forschungsgelder. Letztlich waren die Einnahmen zu gering. Ohne Investor ging es nicht.

Seit September 2021 mit VC-Beteiligung

Im September 2021 beteiligte sich mit 80% die Prolimity GmbH an der neuen INNOK Robotics GmbH. Die Beteiligungsgesellschaft hat Erfahrung in der Robotik und hat offenbar ausreichend Kapital zur Verfügung gestellt um nicht nur den laufenden Geschäftsbetrieb zu sichern, sondern sich auch entsprechend zu präsentieren. Hierzu gehört die Teilnahme an der automatica und der LogiMat. Friedhofsgärtnereien dürften dort nicht anzutreffen sein. Die Beauftragung von EY mit Generierung von 10 Mio. Euro dürfte auch nicht ganz günstig sein. Unabhängig vom Erfolg ist eine Fee üblich. Aktiver ist man jetzt auch bei Vertrieb (Listung bei Unchained Robotics) und Öffentlichkeitsarbeit (Podcast Robitik in der Industrie wurde angesprochen). Hierzu gehört auch die Überarbeitung der Website.

Starker Umsatzanstieg wird geplant

Vorbehaltlich dass die Kapitalakquise erfolgreich ist, soll 2025 bereits ein Umsatz von 15 Mio. Euro realisiert werden (Link). Das Marktpotenzial kann vorhanden sein, die Technik ist weiter als vor einigen Jahren und mittels der kaufmännischen Unterstützung des Mehrheitsgesellschafters wahrscheinlich die erforderliche Kompetenz jetzt vorhanden. Daher kann es gut sein, dass der Name INNOK Robotics künftig häufiger zu hören sein wird.

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In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Marktanalysen und Finanzierung/ Förderungen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

(Foto ist ein Screenshot von https://iot.telefonica.de/innok-robotics-setzt-auf-iot-von-telefonica/ )

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