Roboter für Haushalt und Pflege
Der Deutsche Robotik Verband (DRV) hat diese Tage begründet warum unser Wohlstand und unsere Lebensqualität nur mit Hilfe von Robotern gesichert werden können (Link). Der DRV argumentiert, dass Unternehmen zunehmend nur mittels Roboter ihre Geschäftsmodelle aufrecht erhalten können. Da es auch einen zunehmenden Personalmangel in der Pflege gibt, können Roboter hier ebenfalls wichtig werden. Hinzu kommt, dass eine Verlängerung des Zeitraums in dem Senioren in ihrer bisherigen Umgebung wohnen, die Pflege- und Altenheime entlastet. Ein längeres Zuhauseblieben wird oftmals ebenfalls nur mittels Robotik machbar sein. Vor diesem Hintergrund nachfolgend einige Screenshots, die den Stand der veröffentlichten Arbeit/ Visionen wichtiger deutscher Robotikhersteller wiedergeben. Umfangreiche Quellen hat u.a. die TU München zusammengetragen (Quelle).
Franka Emika
Mit Gründern aus dem univesitären Umfeld und noch dazu mit abgeschlossenen Medizin-Studium, forscht das Münchner Startup fast schon traditionell in den Bereichen Pflege und Medizin. Im Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Rechts der Isar und vor allem der Robokind-Stiftung wurde beispielsweise eine Corona-Testabstrich-Station entwickelt. Das hier gewonnene Wissen kann sicherlich teilweise auch in der Telemedizin eingesetzt werden. Mit dieser kann dem Ärtzemangel auf dem Land begegnet werden. Denkbar erscheint, dass künftig in Gemeindeämtern ein Cobot steht, der von einem Arzt z.B. in der Kreisstadt ferngesteuert wird. So können Patienten lokal untersucht werden auch wenn die Besetzung einer Praxis nicht mehr möglich ist. Dies wird wiederum den nicht mobilen älteren Menschen stark helfen.
Neura Robotics
David Reger, Gründer und Kopf von Neura Robotics, hält den Markt der privaten Haushalte für interessanter als den Industriemarkt. Einerseits gibt es im letzteren bereits starke Marktführer und dann ist die Zahl der privaten Haushalte fast unendlich. Ähnlich scheint übrigens auch Samsung zu denken. Die Koreaner entwickeln derzeit einen Haushaltsroboter, die Industrie interessiert sie aber nicht. Wichtig ist Reger der Hinweis, dass Haushaltsroboter viel günstiger sein werden, da diese weder eine hohe Traglast aufweisen müssen noch einem Dauerbetrieb ausgesetzt sind. Auch dürfen sie langsam sein. Hinzu kommen sicherlich die enormen Einkaufs- und Fertigungsvorteile bei dem machbaren Volumen. Der Thermomix mit einer Stückzahl wie in der guten alten Zeit der Automobilindustrie und permanenten Preiserhöhungen zeigt, dass Haushalte sehr interessant sein können. Das Foto dürfte eher eine Vision als ein serienreifes Produkt zeigen:
United Robotics Group
Die neue, aber Kapital- und Tech-starke Gruppe mit Sitz in Bochum verfolgt vielfältige Ansätze. Von Behindertenwerkstätten über Altersheimen bis zum Haushalt dürfte sie in naher Zukunft alles beliefern bzw. tut es bereits. Wem das Foto des bekanntesten Roboters, dem Pepper, zu „gekünstelt“ vorkommt, dem sei eine Anekdote des heutigen Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes vergegenwärtigt: Bei einer KI-Tagung in München erzählte er vor drei Jahren davon, wie er und seine Frau sonntagmorgens im Bett um 7 Uhr die Rufe ihres Kindes ignorierten und sich schlafend stellten. Nach dem dritten ergebnislosen „Papa“, „Mama“ rief das Kind „Alexa“.
F&P Robotics
Das etablierte schweizer Unternehmen mit chinesischen Investoren ist schon seit Jahren in der Behinderten- und Altenbetreuung engagiert. Das Video ist bereits drei Jahre alt – für die Robotik mit ihren Technologiesprüngen ein langer Zeitraum:
igus
Der Kölner Familien-Konzern, für mich eines der best-geführten und innovativsten Unternehmen Deutschlands, überraschte kurz vor der jetzt beginnenden Hannover Messer mit dieser Fotomontage:
Heute noch Vision, morgen „warum nicht?“ zeigt das Foto schön, worum es gehen wird: Unterstützung und Hilfe für ältere Personen. igus hat weitere Details in einer Pressemitteilung verraten. Im igus-Shop habe ich „Robert M3“ noch nicht gefunden.