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coboworx mit Palettierroboter ab 2.300 €/ Monat

coboworx, das Robotik-Startup, dessen vier Gründer auf über 100 Jahre Branchen-Erfahrung zurückblicken können, stellt den ersten selbst entwickelten Roboter vor. Es handelt es sich um einen Palettierrober, der kostengünstig eine vertikale Achse hat und daher zwei teuere Gelenke einspart. D.h. der eigentliche Arm verfügt über nur vier Achsen, erreicht aber die gewohnte Beweglichkeit. Diesen Ansatz hatte wohl erstmalige das französisische Startup MIP-Robotics 2019 vorgestellt. Während der MIP-Roboter en miniature war, ist der Coborx-Palettierer industrietauglich.


coboworx wird u.a. von Olaf Gehrels geleitet. Gehrels war langjähriger Chef von FANUC-Europe und ist Vorstand des von ihm mit gegründeten Deutschen Robotik Verbandes. Kaum ein anderer dürfte die Robotik-Branche so gut kennen wie er und noch dazu entsprechend vernetzt sein. Als Vertriebsmann kennt er auch die Zielkunden KMU bestens. coboworx versteht sich übrigens weder als als Roboterhersteller oder Systemintegrator, sondern als Automatisierungsermöglicher. Hier vorgestellt wird zwar eine mutmaßliche Eigenentwicklung, doch ist schon abzusehen, dass bald eine Automatisierungslösung unter Verwendung einen bekannten Roboters kommen wird. coboworx erhielt im Herbst 2021 in Ergänzung des Gründungskapitals (0,8 Mio. Euro) eine Finanzierung über 4,5 Mio. Euro (Link). Nun zur Pressemitteilung:

Die neue Palettierlösung entlastet Mitarbeiter und schont das Investitionsbudget

Von coboworx, Osann-Monzel, kommt eine neu konzipierte, voll integrierte und prozessfertige Palettierlösung. Zentrale Komponente der Palettierzelle ist ein eigens entwickelter 4-Achs-Roboter mit vertikaler Verfahrachse. Dank des modularen Aufbaus kann die Gesamtanlage auf eine Vielfalt von Use Cases abgestimmt werden. Die Zielsetzung des Angebotes ist es, vor allem den klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) einen Einstieg in die Roboterautomation zu bieten.

Platzbedarf von nur 9 qm – bis 35 kg

Mit dem Leichtbauroboter positioniert sich coboworx zwischen den kleinen Cobot-Palettierzellen und Sonderanlagen mit großen Industrierobotern: leicht zu handhaben wie mit einem Cobot, leistungsstark wie ein Industrieroboter. Ein Pluspunkt ist beispielsweise der geringe Footprint von gerade einmal 9 m². Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse bei vielen KMUs soll hierdurch eine nachträgliche Automatisierung des Palettierens einfach ermöglicht werden. Trotzdem soll die Zelle in Sachen Performance ihren „größeren Brüdern“ in nichts nachstehen. Der Durchsatz der Zelle beträgt bei 400 Hüben pro Stunde je nach Bauteilgewicht und -beschaffenheit bis zu 1.000 Einheiten pro Stunde, bei einer Traglast des Roboters von bis zu 35 kg.

Coboworx-Gründerteam: Olaf Gehrels, Klaus Wagner, Georg Matheus, Ralf Zeisberger (v.l.) Alle Bilder Coboworx

Nutzer soll autark sein

Der Anspruch von coboworx ist es, das Palettieren per Roboter so einfach zu gestalten, dass das Bedienpersonal die Anlage selbst betreiben, umrüsten und bedienen kann. Das zeigt sich auch in technischen Details: Sämtliche Energie- und Medienleitungen inklusive Ethercat-Leitung werden  im Inneren des Roboterarms bis zum Handflansch geführt, sodass ein Greiferwechsel innerhalb weniger Minuten vom KMU selbst durchgeführt werden kann. Die Bedieneroberfläche ist übersichtlich und intuitiv, beim Erstellen von Programmen arbeitet coboworx mit einer No-Code-Programmierung. Die Software ist eigens auf den Use Case Palettieren abgestimmt, sodass jede gut ausgebildete Fachkraft das Programm anpassen kann, ganz ohne Expertenwissen. Die Prozessdaten können über eine Dashboard-App auf einem Smartphone visualisiert werden mit dem Ziel, diese Daten auch in einer übergeordneten IT (ERP oder MES) nutzen zu können. IoT soll sich so langfristig auch im Mittelstand etablieren.

Der modulare Aufbau der Zelle im Baukastenprinzip soll auch den Beschaffungsprozess von Roboterzellen verändern. So will coboworx das Einkaufsverhalten aus dem E-Commerce in den B2B-Sektor übertragen. Da die einzelnen Standardbausteine und Subsysteme aufeinander abgestimmt sind, lässt sich die Gesamtzelle einfach online über einen Konfigurator erstellen, individuell auf den Kundenbedarf abgestimmt. Bislang einzigartig: Die Konfiguration einer Roboterzelle und die Beschaffung über eine Online-Plattform sollen so einfach sein, wie man es aus der Konsumgüterwelt kennt.

Individuell abgestimmte Lösung wird binnen 48 Stunden angeboten

Auch hier agiert coboworx wieder aus Sicht des Endanwenders. So kann der Kunde mittels des Konfigurators seinen Prozess beschreiben, die technische Übersetzung in ein Layout wird dann von der Konfigurator-Software übernommen. Anschließend beraten die Inhouse-Automationsexperten den Kunden zeitnah und liefern innerhalb von 48 Stunden einen Richtpreis. Der Beschaffungsprozess kann so, wenn vom Kunden erwünscht, in zwei Wochen über die Bühne gehen.

„Auch von den Kosten her möchte coboworx Barrieren für die KMU bei der Roboterautomation beseitigen“, so einer der coboworx-Gründer Olaf Gehrels. „Wir senken diese Hürden mit einem Mietmodell, flexiblen Laufzeiten, umfangreichen Garantien und der Möglichkeit, innerhalb der Laufzeit den Roboter tauschen zu können.“ Je nach betrieblicher Situation kann ein Roboter-Abo wirtschaftlich attraktiv sein. Eine zeitliche Unter- oder Obergrenze gibt es bei „Robo als Abo“ nicht. „Das Mietmodell umfasst Hardware mit Greifer und Sicherheitspaket, aber auch App Anwendungen und einen ‚Rundum Sorglos‘-Service als Dienstleistung. Ein Anhaltspunkt: Eine Miete ist ab 2.650 Euro pro Monat möglich und damit eine damit Wirtschaftlichkeit (ROI) ab dem ersten Monat gegeben“, erläutert Klaus Wagner, ebenfalls einer der coboworx-Gründer.  Damit dezimiert das KMU das technische Risiko und hält den finanziellen Aufwand in Grenzen. Ausprobieren ist ausdrücklich möglich und erwünscht. In Zukunft wird coboworx Palettierzellen vorhalten, die kurzfristig gemietet werden können.

Mit einer automatisierten Palettierzelle packt ein Betrieb drängende Probleme an der Wurzel. Vorhandenes Personal wird körperlich entlastet und kann für anspruchsvollere Aufgaben eingesetzt werden. Einem Arbeitskräftemangel wird zukunftsgerichtet begegnet und mögliche Bewerber für die Produktion werden nicht abgeschreckt, weil ein Roboter schwere, wiederkehrende Aufgaben beim Palettieren übernimmt.

Nach der Pressemitteilung ein etwas älteres (2020) Video des 2019 gegründeten Startups:

Vernetzen wir uns? LinkedIn
->
Zur Cobot-Gruppe auf LinkedIn (Link)

In eigener Sache/ Werbung
Der Autor dieses Blogs ist maßgeblich am KI-/ Robotik-Projekt Opdra beteiligt. Er berät Robotik-Firmen und Investoren bei den Fragen Marktanalysen und Finanzierung/ Förderungen. Mehr zu seiner Person finden Sie hier.

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